Nachgeholte Verabschiedung aus dem kirchlichen Dienst
Reken. (ja) Der im November 2016 im Alter von 61 Jahren schwer erkrankte Pfarrer Dr. Dirk Fleischer wurde jetzt nachträglich aus seiner Pfarrstelle in Reken verabschiedet. Im Beisein etlicher Presbyteriumsmitglieder und seiner Familie sowie seines früheren Weggefährten Pfr. i.R. Manfred Stübecke entpflichtete Superintendent Anicker ihn jetzt in einer Pflegeeinrichtung in Datteln von seinem kirchlichen Dienst.
Dabei ging er auch auf die Tragik ein, die dieser unfreiwillige Abschied für den beliebten Gemeindepfarrer bedeutet hatte. Über 28 Jahre lang hatte Fleischer in der Ev. Kirchengemeinde Gescher-Reken einen hoch anerkannten Gemeindedienst versehen und sich auch überörtlich im Strukturausschuss des Kirchenkreises engagiert. Anicker zitierte aus dem Brief von Präses Dr. Annette Kurschus, den diese anlässlich seiner Ruhestandsversetzung 2017 an Fleischer gerichtet hatte: „Sie sind in Ihrer Gemeinde sehr beliebt, Ihre Zuverlässigkeit, Verbindlichkeit und angenehme Art des Umgangs werden allseits geschätzt. In der Schule wurden Sie als theologisch kompetenter, religionspädagogisch gut qualifizierter und den Schülerinnen und Schülern zugewandter Pfarrer erlebt. Als Schulseelsorger genießen Sie höchste Anerkennung."
Besonders die Jugendarbeit hatte Fleischer immer am Herzen gelegen. Sein Interesse an wissenschaftlicher Arbeit schlägt sich in über 250 Veröffentlichungen nieder, von zahlreichen theologischen Buchrezensionen für das Kirchliche Amtsblatt bis hin zu seiner Dissertation zum Dr. phil. aus dem Jahre 2005.
In der offiziellen Entpflichtung sprach Superintendent Anicker Dirk Fleischer nun frei von allen dienstlichen Pflichten. Sein Werk müsse, aber dürfe er nun auch innerlich loslassen und in andere Hände übergeben.
Mehrere langjährige Presbyteriumsmitglieder und Wegbegleiter Fleischers überbrachten Grüße. Auch die Gemeinde wurde über diese nachgeholte Verabschiedung informiert. Für den Nachmittag des 19. Januar ist die Einführung von Pfarrer Rüdiger Jung in Gescher-Reken auf die vakante Pfarrstelle geplant, den das Presbyterium vor wenigen Wochen gewählt hatte.